Ich trenne da auch sehr streng. Bei der Telefonerotik bin ich ganz anders als im Job. Ich bin selbstverständlich freundlich, aber ich flirte nicht. Und ich verliere kein privates Wort, schon gar nicht über Sex.
Tobias war und ist der einzige, wo die Telefonate über das Geschäftliche hinausgehen; und auch bei ihm nicht sehr weit.
Trotzdem, ich freute mich immer, ihn am Telefon zu haben, weil etwas zu klären oder auch einfach nur die Kontakte zu halten waren, und wenn es zu lange dauerte, meldete ich mich bei ihm. Manchmal mit einem guten Anlass, aber oft auch einfach so.
Ab und zu ertappte ich mich sogar dabei, dass in meiner Stimme ganz leise etwas anklang, das man doch irgendwie als Flirt bezeichnen konnte, und in seiner Stimme entdeckte ich hin und wieder Ähnliches.
Das beunruhigte mich jedoch nicht weiter, denn die Chancen, dass Tobias und ich sich jemals persönlich begegnen würden, waren gering. Ich saß hier ganz im Süden der Republik, und er wohnt in Düsseldorf. So eng seine Firma und meine auch geschäftlich miteinander zu tun haben, im Zeitalter der modernen Kommunikation sind direkte Geschäftsbesuche weitgehend überflüssig geworden. Und wurden sie doch einmal nötig, dann nahmen meine Chefs, also die Geschäftsführer der Firma, die Kontakte selbst wahr.
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