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Berlin ohne Grenzen

Ziemlich enttäuscht und trübsinnig saß ich in meinem einen Zimmer der kleinen Einzimmerwohnung, die aber immerhin ganz die meine war, auf dem Sofa. Wieso hatte Matthias nie versucht, mich näher kennenzulernen? Wir hätten uns ohne weiteres einmal von der Gruppe absondern können.

Oder am Vormittag des Samstags vor Ostern, da waren die Westler, die Wessis in Berlin, also in Westberlin, eine richtige Stadtrundfahrt, wo sie auf dem Ku'damm unterwegs waren, die Gedächtniskirche besichtigt haben, also Puderdose und Lippenstift, und alles mögliche andere, Kadewe, Siegessäule, Brandenburger Tor und so, da hätte er ja etwas früher kommen können als die anderen, um mich zu besuchen. Aber nein, er war so brav und zurückhaltend, dass es echt zum Heulen war.

Auf einmal klingelte es.

Ich dachte, es sei meine Schwester, die mich oft besucht hat. Eigentlich wollte ich lieber allein sein, wenn ich schon nicht mit Matthias zusammen sein konnte, aber es half ja alles nichts – seufzend trappste ich zur Tür und öffnete.

Davor stand nicht etwa meine Schwester, sondern der Mann, an den ich gerade so intensiv gedacht hatte, Matthias, einen kleinen Blumenstrauß in der Hand, den er bestimmt irgendwo am Wannsee in einem Vorgarten der vielen Villen dort geklaut hatte.

Er war mit den anderen zum Grenzübergang gefahren, hatte dann aber behauptet, etwas vergessen zu haben, wollte später nachkommen und war zurückgekehrt.

Ja, und da stand er nun, und wir waren das erste Mal allein miteinander. Zuerst waren wir beide schrecklich verlegen, und es war richtig peinlich, wie wir krampfhaft nach einem Gesprächsthema suchten.

Bis er mich auf einmal in die Arme genommen hat.

Das erste Mal ist immer etwas ganz Besonderes. So sehr habe ich nie wieder bei einer Umarmung gezittert und gebebt wie damals, und mir war nie wieder so heiß und kalt abwechselnd.

Meinetwegen hätten wir nun gerne stundenlang knutschen, uns streicheln und küssen können, aber Matthias hatte ersichtlich etwas anderes im Sinn.

Schon bei seinem ersten Kuss spürte ich eine gewaltige Erektion gegen meinen Venushügel, und seine Küsse und Berührungen waren schon bald nicht mehr zärtlich, sondern leidenschaftlich.

Er schob mein langes, lilafarbenes Baumwollkleid nach oben, selbst genäht und mit Stickereien versehen, auf das ich furchtbar stolz war, und legte beide Hände auf meinen Po. Ich schämte mich furchtbar meiner hässlichen Unterhose, die früher mal weiß gewesen war, aber nach vielem Waschen ein bisschen grau wirkte, denn das Waschmittel war einfach schrecklich, und die so überhaupt nicht sexy und schick war, sondern eher hausbacken und hässlich.

Ihn schien das aber nicht zu stören, und außerdem hatte er sie mir bald auch mit dem Kleid und dem ebenso hässlichen Unterhemdchen ausgezogen, so dass ich total nackt war. Was mich merkwürdigerweise gar nicht störte; im Gegenteil, ich genoss es, wie Matthias meine Brüste anstarrte, streichelte und küsste.

Das war ihm schon bald ebenfalls nicht mehr genug; er drängte mich zu meinem Bettsofa, ich fiel darauf, und er auf mich.

Vor Erregung stöhnte ich auf, als ich unter ihm lag und seinen Körper so schwer spürte, vor allem seinen harten Schwanz.

Ziemlich ungeschickt schälte Matthias sich aus seiner West Jeans, die ich beinahe ebenso bewundert hatte wie seinen knackigen Arsch, den man in der engen Jeans so gut sehen konnte, und den ich jetzt in meinen Händen hielt.

Als echter Gentleman hatte er vorgesorgt und am Bahnhof Zoo in Berlin, also in Westberlin, noch schnell Kondome besorgt am Morgen. Was mir bewies, dass er wirklich für ein Sextreffen zu mir gekommen war und nicht für ein harmloses Plauderstündchen allein am Abend.

Es dauerte ziemlich lange, bis er den Gummi über seinen prallen Schwanz gezogen hatte, aber endlich war es so weit.

Er spreizte meine Schenkel, nahm meine Beine nach oben und drang in mich ein. Was gar nicht so einfach war, denn zu diesem Zeitpunkt war ich noch Jungfrau ...

Auch wenn es zuerst ziemlich wehgetan hat, es wurde nachher noch wunderschön und richtig geil, wie man heute sagt. Damals hätten wir das Wort geil allerdings nicht in den Mund genommen.

Es war, als ob auf einmal alle Grenzen gefallen wären; die Grenzen zwischen zwei Menschen, einem Mann und einer Frau, und die Grenzen zwischen Ost und West.

So nachträglich betrachtet war damals alles ganz schrecklich unschuldig und unverdorben. Trotzdem habe ich diesen meinen ersten Sex im Leben nie vergessen; auch wenn ich Matthias nie wiedergesehen habe. Eine Weile haben wir uns noch geschrieben, dann hörten die Briefe auf und wir verloren uns aus den Augen.

Was bleibt, ist jedoch die Erinnerung an das erste Mal Sex mit 18.

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