Da hatte ich etwas wiedergutzumachen, obwohl er mein Erstaunen sichtlich sehr locker nahm. Als Transe, als Transvestit, als TV war er es sicher auch gewohnt, nicht immer nur auf selbstverständliche Toleranz zu stoßen.
Sehr beschämt folgte ich ihm in sein atemberaubend schönes Haus, wo er uns einschenkte, mich auf ein herrlich weiches Sofa aus schwarzem Leder bugsierte, mir mein Weinglas reichte, sich dann mir gegenüber in einen Sessel setzte und die Beine in den dunklen Nylons, die der lange Schlitz im Abendkleid enthüllte, so elegant übereinanderschlug wie eine echte Frau.
Ich konnte meine Augen nicht von den nylonbestrumpften Schenkeln lassen, die bei jeder Bewegung aufblitzten. Aber auch der ganze Rest dieser fantastischen Transen Erscheinung zog mich magisch an.
Meine Zunge war wie gelähmt; ich konnte kaum etwas sagen und spürte, wie mir immer heißer wurde; und zwar nicht etwa deswegen, weil es in dem Raum so furchtbar warm gewesen wäre.
Als säße da nicht eine Frau, die ganz hölzern und steif war und kaum an der Konversation teilnahm, plauderte Daniel unbefangen über alles Mögliche. Er bemühte sich weidlich, eine Unterhaltung in Gang zu bringen; vergebens.
Bis er sich irgendwann unterbrach und bemerkte: "Sie müssen gar nicht verlegen sein; ich weiß, es gefällt nicht jedem, wenn ein Mann in Frauenkleidung herumläuft. Und auch wenn Dortmund eine große Stadt ist – Frauen in Dortmund, die eigentlich Männer sind, fallen dennoch an vielen Stellen unangenehm auf."
"Aber – aber es gefällt mir doch", platzte ich heraus.
"Ach so", erwiderte er gedehnt, und in seinen grünen Augen blitzte etwas auf.
Kurz darauf saß er mir auf einmal nicht mehr im Sessel gegenüber, sondern auf dem Sofa neben mir. Als ob er es geahnt hätte, wie sehr ich es mir wünschte, seine Schenkel in den schimmernden Nylons zu berühren.
Genau das tat ich nämlich jetzt, meine gesamte Höflichkeit und meine Hemmungen vergessend, und es versetzte mich in einen unnennbaren Aufruhr, das seidenweiche, weibliche Material zu spüren und darunter harte Männermuskeln.
Noch gewaltiger brodelte der Vulkan in mir, als Daniel mir sanft über Schultern und Arme strich und mich dann in seine Arme nahm. Eine muskulöse Männerbrust und gleichzeitig die Rundungen einer Frau, das beides spürte ich auf einmal.
Es übermannte mich. Oder überfraute mich? Nun, über-transen wäre sicherlich der passende Begriff ...
Als sei ein Fesselzauber jäh gelöst worden, schickte ich nun gierig und unersättlich meine Hände auf Wanderschaft, erkundete seine Hüften, seine Taille, seine Schultern, und am Ende auch das, was sich weiter unten an das Nylon anschloss und noch vom metallicgrünen Abendkleid fest umschlossen, gezähmt und gebändigt wurde.
Um einmal ganz profan zu werden – nachdem das wunderschöne Kleid gefallen war, zeigte es sich, dass die Meerjungfrau zwar keinen Fischschwanz besaß, aber dafür einen anderen Schwanz, mit dem sie/er es äußerst geschickt verstand, mir das größte Vergnügen zu bereiten; an diesem Abend, und noch an vielen anderen... |