Als ich Matthias anrief, um mich anzumelden, waren meine Hände schweißnass; und seine tiefe, dunkle Stimme traf mich wie damals pfeilgleich und brachte meinen gesamten Körper zum Vibrieren.
Er bot mir sofort an, bei ihm zu übernachten; denn meine Eltern wohnten nicht mehr in meiner alten Stadt, zu der ich jede Verbindung verloren hatte. Das waren natürlich interessante Aussichten.
Meinem Mann gefiel es nicht besonders, dass ich zu diesem Treffen fahren wollte, aber das war mir egal. "Du, das ist ein Klassentreffen, kein Sextreffen", erklärte ich ihm pikiert. "Ich weiß gar nicht, was du hast."
Zwar brummend, aber doch, er ließ mich fahren.
In der Entfernung hatte ich mich total verschätzt. Statt um sechs Uhr, wie geplant, also zwei Stunden vor dem Treffen, kam ich schon um fünf Uhr in Matthias' Wohnung an.
Natürlich rechnete ich damit, von seiner Frau begrüßt zu werden, von der ich fest überzeugt war, dass er sie inzwischen hatte, aber es war eine ganz offensichtliche Junggesellenbude, die ich betrat, und von einer Frau war weit und breit nichts zu sehen. Also war Matthias wohl doch schwul; so wie damals schon von einigen behauptet worden war.
Nun ja, ich war ja ohnehin nicht da, um Sex mit ihm zu haben; und wenn er Frauen nun einmal nicht mochte, sollte mir das gleichgültig sein.
Ich richtete mich in seinem Gästezimmer ein und verschwand im Bad, um mich frisch zu machen und auch bereits umzuziehen.
In einem weichen, glänzenden, sehr lockeren und fast durchsichtigen Hosenanzug aus roter Seide kam ich wieder heraus.
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